Hallo liebe Freunde der Mikrokristalle.
Im letzten Blogbeitrag haben wir ein monokulares Mikroskop älterer Bauart über ein Balgengerät mit einer Spiegelreflexkamera verbunden um damit zu zoomen.
Heute nehmen wir uns ein trinokulares Mikroskop vor. Es ist ein Instrument im unteren Preissegment. Neben den 2 Tuben für die Okulare verfügt es über einen dritten Tubus für die Kamera-Adaption. Er hat einen genormten Durchmesser von 23,2 mm. An diesem Tubus adaptieren wir unsere Spiegelreflexkamera mit Balgengerät.
Das Balgengerät wurde detailliert im vorigen Blogbeitrag besprochen. Hier zur Erinnerung: Auf beiden Seiten besitzt es M42-Gewinde. Das Kameragehäuse muß daher über einen T2-Ring mit dem Balgen verbunden werden. Der wesentliche Unterschied zum vorigen Beitrag ist die Adaption des Balgengerätes an das Mikroskop. Hierzu benötigen wir einen Adapter mit Okular. Solche Adapter sind im Handel erhältlich oder können beim Mikroskophersteller gekauft werden. Sie kosten etwa 30 Euro. Das zugehörige Okular liegt preislich in der gleichen Größenordnung. (Natürlich gibt es Adapter und Okulare auch in ganz anderen Preiskategorien).
Das Okular wird in den Adapter gesteckt.
Dann wird der Adapter mit seinem M42-Gewinde an das Balgengerät geschraubt und in den Tubus des Mikroskops gesteckt. Das Balgengerät ist über einen Kugelkopf mit dem Stativ eines alten Vergrößerungsapparates verbunden. (Auch ein Reprostativ ist geeignet). Über die Zahnstange am Stativ kann der Balgen mit Kameragehäuse hoch und runter gefahren werden, um ihn so zu verkürzen oder zu verlängern.
Und so sieht es in der Gesamtansicht aus:
Durch das Hoch- und Runterfahren des Balgens, zusammen mit dem Kameragehäuse ist Zoomen in gewissen Grenzen möglich. Hier ein Beispiel:
Bei den Aufnahmen wurde die Kamera am PC über ein Kontrollprogramm gesteuert. Um im polarisierten Licht fotografieren zu können, befindet sich über der Lampe des Mikroskops ein drehbares Polarisationsfilter, ein zweites Polarisationsfilter steckt im Mikroskopaufsatz. Einzelheiten dazu findet man in meinem Blogbeitrag „Ein trinokulares Mikroskop im unteren Preissegment“, Juli 2015.
Soviel für heute, liebe Freunde der Mikrokristalle. Im nächsten Blogbeitrag betrachten wir die Glutaminsäure. Im polarisierten Licht ergeben ihre Mikrokristalle außergewöhnliche Fotos.
Bis dahin wünsche ich eine gute Zeit.
H-D-S